Als prädestinierte Kunden für meine Lernvereinbarung sehe ich Schüler, die aufgrund häufiger Misserfolge schon resigniert haben und sich in ihrer Hilflosigkeit selbst unterschätzen und mutlos geworden sind. In der Englischklasse, die ich letztes Jahr in Englisch unterrichtete, die sich bei einer Grammatikwiederholung mir gegenüber äußerte: "Rufen Sie jemand anders auf, ich kann Englisch sowieso nicht." Die Schülerin hatte ein negatives Attribuierungsmuster sich selbst gegenüber entwickelt. Kurz danach führten wir eine Partnerübung durch. Es traf sich, dass gerade diese Schülerin ohne Partner übrig blieb, da die Banknachbarin krank war, und ich arbeitete daraufhin mit ihr. Für wirklich kurze Zeit setzten wir uns mit dem Grammtikstoff noch mal auseinander und sie verstand, worum es ging. Daraufhin war sie in der Lage, 60 % der Aufgaben korrekt zu lösen. Sie freute sich sichtlich und strahlte mich an (und dadurch wurde auch mein Motivationsmotor angekurbelt). In den darauf folgenden Unterrichtsstunden bemerkte ich eine regere Unterrichtsbeteiligung bei der Schülerin. Ich denke, Individualisierung hat hier hervorragend gegriffen. Leider bietet die derzeitige Organisation des Regelschulbetriebs keinen Raum für die individuelle Betreuung jedes einzelnen Schülers, vor allem bei Klassen mit 27 Schülern, wie bei "meiner" 10. Klasse. Hier sehe ich die Lernvereinbarung als echte Chance, und zwar gekoppelt mit E-Learning!